Flugzeugbau
Vor 5 Tagen

Airbus kassiert Lieferziel und streckt A320neo-Hochlauf

Airbus A321neo
Airbus A321neo, © Airbus

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HAMBURG - Das Jahresziel von 800 Auslieferungen ist für Airbus nicht mehr erreichbar. Der Flugzeugbauer peilt laut einer Mitteilung vom Montagabend nur noch 770 Auslieferungen an - und streckt den Ausbau der A320neo-Produktion. Die Lieferkette bereitet dem Konzern weiter massive Probleme.

Airbus verwirft das Jahresziel für 2024. Statt 800 hält der Flugzeugbauer im laufenden Jahr noch maximal 770 Auslieferungen für realistisch. Das Ziel einer 75er-Monatsrate im A320neo-Programm will Airbus jetzt nicht mehr 2026 sondern 2027 erreichen.

In einer Mitteilung, die Airbus am Montagabend nach Börsenschluss veröffentlichte, begründet der Hersteller die angepassten Pläne mit anhaltenden Problemen in den Lieferketten, "insbesondere bei Triebwerken, Strukturteilen und Kabinenausstattung".

"Wir fahren hoch, aber langsamer als geplant", sagte Konzernchef Guillaume Faury. Ohne die Rückstufung der Jahresziele hätte Airbus bereits Ende Juni formell erste A320neo ohne Triebwerke ausliefern müssen. Beide Triebwerkspartner hinter dem Brot-und-Butter-Programm von Airbus sind mit Lieferungen hintendran.

Neue Probleme in der Telekommunikations- und Raumfahrtsparte belasten Airbus zeitgleich mit weiteren 900 Millionen Euro. Airbus hat in diesem Bereich Prognosen für Zeitpläne, Risiken und Kosten über die Laufzeit bestimmter Programme revidiert.

Airbus streicht Gewinnprognose zusammen

Der Sondereffekt und die verspäteten Auslieferungen von Verkehrsflugzeugen verhageln Airbus das Finanzergebnis - der Konzern geht für 2024 nun nur noch von 5,5 Milliarden Euro bereinigtem Betriebsgewinn vor Zinsen und Steuern aus. Noch im April hatte Airbus das bereinigte EBIT in einer Spanne von 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro erwartet.

Airbus-Aktien rauschten nach der Mitteilung am Dienstag über acht Prozent nach unten. Ganz überraschend kommen die Hiobsbotschaften gleichwohl nicht.

Das Airbus-Topmanagement um Konzernchef Guillaume Faury und den Chef der Verkehrsflugzeugsparte Christian Scherer hatte zuletzt mehrfach auf Geschäftsrisiken hingewiesen. Airbus greift der Partnern bereits mit Technologie und Hilfe beim Einkauf unter die Arme.

Grassierende Probleme in der Lieferkette dürften die Branche trotzdem noch zwei bis drei Jahre beschäftigen, hatte Faury erst vor wenigen Wochen gewarnt.
© aero.de | Abb.: Airbus | 24.06.2024 19:25


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