Russischer ISS-Nachfolger
Vor 3 Tagen

Roskosmos steckt Zeitplan für eigene Raumstation ab

ISS
ISS heute, © NASA

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MOSKAU - Die Internationalen Raumstation ist in die Jahre gekommen. Nun hat die russische Raumfahrtbehörde den Zeitplan für den Bau einer eigenen Station verkündet. Der Kern der neuen Station soll aus vier Einheiten bestehen. Russland will trotz Krieg "keine Pause" in seiner bemannten Raumfahrt einlegen.

Russland will 2027 mit dem Aufbau einer eigenen Raumstation beginnen. In dem Jahr werde das erste Modul der Anlage ins All gebracht, teilte die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos am Dienstag mit. Bis 2030 soll der Kern der Station demnach fertig sein.

Dieser besteht aus vier Einheiten; einem Modul für Forschung und Energieversorgung, sowie einem Schleusen-, einem Basis- und einem universellen Verbindungsmodul. Die Erweiterung der sogenannten Russischen Orbitalstation (Ros) sei von 2031 bis 2033 durch den Anschluss von zwei weiteren Baueinheiten geplant.

Roskosmos-Chef Juri Borissow begründete den von ihm abgesegneten Zeitplan mit der angeblich schlechten Verfassung der Internationalen Raumstation (ISS). "Sie wissen alle selbst ganz gut, in welchem Zustand die ISS ist. Und das Wichtigste: wir dürfen keine Pause in unserer bemannten Raumfahrt zulassen", sagte er bei der Abzeichnung des Zeitplans.

Streit um die Internationale Raumstation

Ursprünglich sollte die inzwischen mehr als 25 Jahre alte ISS schon versenkt werden. Die Betriebszeiten wurden aber mehrfach verlängert. Derzeit soll die ISS bis mindestens 2028 auf ihrer Erdumlaufbahn bleiben. Die US-Weltraumagentur NASA, aber auch die europäische ESA haben in der Vergangenheit zudem ihr Interesse an einem Weiterbetrieb auch danach bekundet.

Russland allerdings hat nach Beginn seines Angriffskriegs gegen die Ukraine wegen der Spannungen mit dem Westen seinen Rückzug aus dem Gemeinschaftsprojekt "nach 2024" verkündet. Im vergangenen Jahr hieß es dann aus Moskau, Russland werde bis 2028 an Bord bleiben.

Parallel denkt auch die NASA über das ISS-Ende nach - gerade wurde SpaceX mit der Entwicklung eines Weltraum-Vehikels beauftragt, das die ISS sicher zerstören soll.

Das russische Raumfahrtprogramm beschränkt sich nach Angaben Borissows nicht auf den Aufbau der Ros, sondern sieht auch die Schaffung der dazu gehörenden Infrastruktur mit dem Weltraumbahnhof Wostotschny, neuen Trägerraketen und Raumkapseln vor. Verträge zum Bau und der Erprobung der Raketen seien nun unterzeichnet worden, teilte Roskosmos mit.

Insgesamt will Russland umgerechnet gut sechs Milliarden Euro in den Aufbau der Station investieren. Dabei werde auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen, kündigte der Chefkonstrukteur der Ros, Wladimir Koschewnikow, an.
© dpa | Abb.: NASA | 04.07.2024 14:43

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Beitrag vom 05.07.2024 - 11:26 Uhr
Russland hat sicher aktuelle Erfahrungen im Bauen und Positionieren von Satelliten.
Aber mit etwas Neuem - Landung auf dem Mond - tut man sich doch schwer.
Nun hat Russland gleichzeitig zwei grosse Projekte in Arbeit. Das kann kaum gut gehen.
Mit einem Ausstieg aus der ISS ist Russland aber in Zugzwang: Als Juniorpartner bei den Chinesen oder als Konkurrenz zu den Chinesen handeln. Was hat man so schön in Astana propagiert ( Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit (SCO)?
Beitrag vom 05.07.2024 - 10:38 Uhr
Woran erkennt man eine Lüge aus Moskau?

Die Lippen des Sprechers bewegen sich.
Beitrag vom 04.07.2024 - 20:55 Uhr
Dabei werde auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen

Schau mal einer an... auch "drüben" funktioniert offenbar eine Präsentation ohne Bullshitgenerator genauso wenig wie hier. "Du musst auch noch mehr Slides über KI reinnehmen, das machen aktuell alle außer uns so ... "
Da haben wir also doch noch einiges gemeinsam :D


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