Pilotprojekt
Vor 3 Tagen

Elektrischer Senkrechtstarter für medizinische Notfälle

ERC
ERC, © ERC System

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TAUFKIRCHEN - Schneller als der Krankenwagen, viel billiger als der Rettungshubschrauber. Elektrische Senkrechtstarter sollen ab 2029 in Schwaben das Notfallsystem ergänzen. Nun wurde ein erstes Modell vorgestellt.

Ein neuartiges Fluggerät zur Versorgung von Schwerkranken und Verletzten ist in Taufkirchen bei München erstmals vorgestellt worden. Das elektrisch betriebene Fluggerät soll voraussichtlich ab 2029 im Raum Memmingen im Einsatz sein.

Die bayerische Stadt an der Grenze zu Baden-Württemberg und der Landkreis Unterallgäu wurden vor wenigen Wochen als Modellregion für das Pilotprojekt vorgestellt.

Die senkrecht startenden Fluggeräte sollen besonderes auf dem Land einen schnellen Transport von Patienten ermöglichen. Denn die Geräte können deutlich günstiger betrieben werden als klassische Rettungshubschrauber und sollen auf der anderen Seite wesentlich schneller als Rettungswagen sein.

Nach Angaben des Entwicklerunternehmens ERC brauchen jedes Jahr in Europa und den USA mehr als 80 Millionen Menschen einen schnellen medizinischen Transport, jedoch könnten nur 1,5 Millionen davon mit einem Helikopter geflogen werden.

Die neuartigen Senkrechtstarter haben eine Zuladung von 450 Kilogramm und können neben den Patientinnen und Patienten somit auch das medizinische Personal transportieren. Die Reichweite beträgt nach Angaben des Unternehmens 190 Kilometer. Nach der Vorstellung des ersten Prototyps soll Ende 2024 ein flugfähiger Demonstrator fertig sein, der dann ab 2025 für Testflüge genutzt werden kann.
© dpa | 03.07.2024 16:06

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Beitrag vom 06.07.2024 - 02:42 Uhr
Vielleicht kommt man ERC mit Ausnahmeregelungen entgegen, weil das Ganze als Versuch deklariert ist, aber mir scheint, dass dieses Ding allenfalls als Notarztzubringer eingesetzt werden könnte. Ein Rettungshubschrauber ist ein genormtes Rettungsmittel, das aus einsatz- und versicherungsrechtlichen Gründen über eine Mindestausstattung verfügen muss. Jeder ernstzunehmende Betreiber würde außerdem darauf bestehen, dass zumindest Kopf- und Brustbereich des Patienten für lebenserhaltende Maßnahmen zugänglich sind.

Schon die AS355 ist in Deutschland im öffentlich-rechtlichen Rettungsdienst nicht mehr zugelassen, weil sie die erforderliche Ausstattung nicht mitführen kann. Der Betreiber könnte den Einsatz eines nicht-genormten Rettungsmittels nicht mit der Krankenkasse abrechnen. Um als echter Rettungshubschrauber zu taugen, müsste ERC die Nutzlast mindestens verdoppeln und die Innenausstattung umkonfigurieren, sodass das flugmedizinische Personal ausreichend Platz zum Arbeiten hat.

Dieser Beitrag wurde am 06.07.2024 02:43 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 06.07.2024 - 00:29 Uhr
Heute bietet u.A. Northvolt Kapazitäten von ca. 400 W/kg an.
 https://northvolt.com/products/cells/lithium-metal/

Da wäre ich vorsichtig.

 https://www.electrive.com/2023/04/25/northvolt-launches-aviation-battery-system-development-via-cuberg/

Die 400 Wh/kg beziehen sich laut diesem Artikel offenbar auf die reine Anode/Elektrolyt Mischung ohne Housing, Anschlüsse, Ladelektronik, etc. Als vollständiges Modul werden hier auch nur 280/300 Wh/kg genannt.
Immer noch ziemlich gut, aber eher evolutionär statt revolutionär.
Beitrag vom 06.07.2024 - 00:25 Uhr
@tip,

als Laie kann ich mir gut vorstellen, dass die Anschlusswerte eines grösseren Krankenhauses eine entsprechene Ladekapazizät ermöglichen. Falls die Aufladezeit unter 20 min läge, wäre es schon gut.
Allerdings muss immer ein Ausweichlandeplatz in diev Reichweitenkalkulation einbezogen werden.

Northvolt/Cuberg bieten z. Z. keine fertigen Produkte an.
Von Lillium kenne ich keine Massenangaben und Grössenangaben zu den Luftfahrzeugen -
z. B. Leermasse und maximale Zuladung oder Grösse der Kabine.


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