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Vor 2 Tagen

Alaska Airlines will die N704AL nicht zurück

Alaska Airlines Boeing 737 MAX 9
Alaska Airlines Boeing 737 MAX 9, © NTSB

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WASHINGTON - Alaska Airlines will die N704AL nicht wiederhaben. Die 737 MAX 9, an der bei einem Linienflug am 5. Januar eine Türblende abflog, geht an den Hersteller Boeing zurück. Der gerät wegen des Zwischenfalls immer stärker unter Druck - eine schwere Kommunikationspanne erzürnt US-Flugunfallermittler.

Die N704AL kehrt nicht zu Alaska Airlines zurück. Die Airline hat gegenüber US-Medien die Rückgabe der 737 MAX 9 an Boeing bestätigt, die Anfang Januar weltweit für Schlagzeilen sorgte. Boeing hat demnach bereits eine Ummeldung des Flugzeugs auf den Weg gebracht.

Von der fast werksneuen 737 MAX 9 hatte sich am 5. Januar 2024 im Steigflug aus Portland eine Türblende gelöst, Passagiere blickten durch ein Loch in der Kabinenwand ins Freie.

Alaska Airlines 1282 unterzieht den ohnehin krisengeschüttelten Boeing-Konzern einem weiteren Stresstest - nach vorläufigen Erkenntnissen der US-Flugunfallbehörde NTSB hatten Boeing-Mitarbeiter beim Einsetzen der Türblende im Werk vier Befestigungsbolzen vergessen, ein Unfall war nur eine Frage der Zeit.

Das Verhältnis zwischen Boeing und Ermittlern wird gerade durch eine schwere Kommunikationspanne belastet. Boeing-Topmanagerin Elisabeth Lund hat vergangene Woche bei einem Medientag am 737-Werk Renton nicht-öffentliche Details aus der noch laufenden Unfallermittlung preisgegeben.

"Missachtung von Bundesregeln"

Das NTSB wirft Boeing in einem Schreiben eine "Missachtung von Bundesregeln" bei Flugunfallermittlungen vor. Man habe einen Ausschluss von Boeing aus dem Verfahren in Betracht gezogen, heißt es weiter.

Boeing behält nun zwar den Beteiligtenstatus, verliert offenbar aber Zugang zu Ermittlungsakten und darf bei einer Zeugenbefragung Anfang August keine eigenen Fragen stellen.

Nicht die erste Kommunikationspanne

Das NTSB will den Vorgang zudem vom US-Justizministerium prüfen lassen - die Ermittler ärgern sich nicht zum ersten Mal über das Kommunikationsverhalten ranghoher Boeing-Leute.

Die Behörde geht einer Gierschwingung einer 737 MAX 8 auf einem Linienflug von Southwest Airlines am 25. Mai auf den Grund. Bei der sogenannten "Dutch Roll" kann sich ein Flugzeug in seitlichen Bewegungen bis hin zum Kontrollverlust aufschaukeln.

Boeing-Chefingenieur Howard McKenzie hatte bei einer Anhörung im US-Senat ausgeschlossen, dass der Vorfall in einem Zusammenhang mit der Konstruktion der 737 MAX stehen könnte - und den Ermittlungen des NTSB nach Einschätzung der Behörde mit dieser Äußerung unzulässig vorgegriffen.
© aero.de | Abb.: NTSB | 01.07.2024 06:58

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Beitrag vom 01.07.2024 - 22:09 Uhr
Das wäre doch sicher ein Schnäppchen für Ryanair, die Blenden für die zusätzliche Tür bei enger Bestuhlung sind doch schon entfernt ;-)


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