Neues LOT-Drehkreuz
Vor 3 Tagen

Polen will bis 2032 neuen Zentralflughafen nahe Warschau bauen

LOT Boeing 787-9
LOT Boeing 787-9, © LOT

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WARSCHAU - Polen will einen neuen Zentralflughafen in der Nähe von Warschau bauen. Der Flughafen solle 2032 in Betrieb gehen und werde für bis zu 34 Millionen Passagiere jährlich ausgelegt sein, sagte Regierungschef Donald Tusk am Mittwoch in Warschau. Geplant ist außerdem eine Expansion der Fluggesellschaft LOT.

Der Bau eines "Zentralen Transportdrehkreuzes" (CPK) gehörte zu den umstrittenen Prestigeprojekten der mittlerweile abgewählten nationalkonservativen PiS-Regierung, die das Land von 2015 bis 2023 regierte.

Die seit Dezember amtierende liberalkonservative Regierung von Tusk hält zwar am Bau des Großflughafens fest, will das Projekt aber nach Aussage von Tusk deutlich modifizieren und an die Bedürfnisse des Landes anpassen. "Letztendlich muss das jemand bauen, aber es muss auf realistischen Annahmen basieren", sagte Tusk. Die Kosten für den Flughafen und den Ausbau der Infrastruktur werden trotzdem auf 30 Milliarden Euro geschätzt.

Nach den ursprünglichen Plänen der PiS-Regierung sollte der neue Großflughafen in Baranow 60 Kilometer westlich von Warschau nicht nur den bisherigen Airport der Hauptstadt ersetzen, sondern auch ein neues Luftdrehkreuz für Mittel- und Osteuropa darstellen.

Von 100 Millionen Passagieren jährlich schwärmte der damalige Ministerpräsident Mateusz Morawiecki. Kritiker warnten, dass diese Erwartungen unrealistisch seien. Zum Vergleich: Der BER in Berlin verzeichnete im vergangenen Jahr 23 Millionen Passagiere, in Frankfurt waren es 59,4 Millionen.

Expansionspläne für LOT

Doch nicht nur die Corona-Pandemie, auch Russlands Angriffskrieg gegen die Ukraine haben die Realität in Polen und der Region verändert. Der Bau, den die PiS bis 2027 abschließen wollte, hat noch nicht begonnen. Tusk betonte nun, Polen brauche zwar einen modernen Flughafen für die Zukunft, er wolle das Projekt aber abkoppeln von "politischer Propaganda und Ideologie."

Dazu gehört auch, dass die Regierung das Vorhaben ihrer Vorgänger begräbt, in Baranow neben dem Flughafen einen zentralen Eisenbahnknotenpunkt zu errichten, der durch neue Linien, sogenannte Speichen, mit allen Landesteilen verbunden werden sollte. Man arbeite stattdessen daran, die polnischen Städte durch Ausbau der bestehenden Trassen für Hochgeschwindigkeitszüge besser miteinander zu verbinden, sagte Tusk.

Im Zusammenhang mit dem Bau des neuen Zentralflughafens soll die polnische Fluggesellschaft LOT expandieren. Laut Tusk soll sie "nicht ganz so groß wie Lufthansa, aber doch von ähnlicher Größe" werden. Bis zum Jahr 2032 soll der Flugzeugpark von gegenwärtig 76 auf 135 Maschinen ausgeweitet werden. Geplant ist, dass die Lot rund 60 Prozent der Verbindungen von dem neuen Großflughafen aus bestreiten soll.
© dpa-AFX, aero.de | Abb.: LOT | 26.06.2024 16:10

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Beitrag vom 27.06.2024 - 09:54 Uhr
Scheinbar sind nur die Deutschen so intelligent einen "neuen" Flughafen am Stadtrand incl. Nachtflugverbot zu planen.

Natürlich war es intelligent aus Sicht der Hessen und Münchner, dass BER auch ein Nachtflugverbot hat. Hätte ja sonst Konkurrenz bedeutet. Man muss nur sehen, wer damals Verkehrsminister war...


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