Umweltkostenzuschlag
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Lufthansa beteiligt Passagiere an Klimaschutz-Auflagen

Lufthansa Airbus A350-900 D-AIXT
Lufthansa Airbus A350-900 D-AIXT, © Lufthansa

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FRANKFURT - Lufthansa beteiligt Passagiere an steigenden Nachhaltigkeitskosten. Ein gruppenweit erhobener "Umweltkostenzuschlag" zwischen einem und 72 Euro je Ticket soll bei der Refinanzierung verbindlicher SAF-Beimischquoten und Kosten aus dem Zertifikatehandel helfen. Der Aufschlag greift ab 2025.

Lufthansa führt einen Umweltkostenzuschlag ein. "Der Zuschlag soll einen Teil der aufgrund regulatorischer Umweltauflagen stetig steigenden Zusatzkosten abdecken", die man "nicht allein tragen" könne, teilte Lufthansa am Dienstag in Frankfurt mit.

Gemeint sind damit die ab 1. Januar 2025 bei Abflügen aus Ländern der Europäischen Union gesetzlich geltende Beimischungsquote von zunächst zwei Prozent für nachhaltigen Flugkraftstoff (SAF), Anpassungen des EU-Emissionshandelssystems (EU-ETS) sowie weitere "regulatorisch bedingte Umweltkosten".

Der Umweltkostenzuschlag gilt für alle von Lufthansa vermarkteten und durchgeführten Flüge mit Start aus den 27 Ländern der EU sowie aus Großbritannien, Norwegen und der Schweiz.

"Die Höhe des Zuschlags variiert je nach Flugstrecke und Tarif und liegt zwischen 1 Euro und 72 Euro", so Lufthansa weiter. Der Zuschlag werde für alle Tickets, die ab 26. Juni 2024 ausgestellt werden, erhoben und gilt für Abflüge ab 1. Januar 2025.

Der Konzern bietet bereits verschiedene Kompensationsmodelle an, mit denen Passagiere Emissionen anteilig ausgleichen können.

SAF-Quote erhöht Tankrechnung

Die EU hat im Rahmen ihres Klimaschutzprogramms "Fit for 55" verpflichtende, über die Jahre bis 2050 ansteigende SAF-Beimischungsquoten beschlossen. Bereits ab 2025 soll die SAF-Quote bei zwei Prozent liegen, ab 2030 bei sechs Prozent, ab 2035 schon bei 20 Prozent und ab 2050 bei 70 Prozent. Lufthansa rechnet allein daraus mit Mehrkosten in Milliardenhöhe.

Die Lufthansa Group strebt eine neutrale CO2-Bilanz bis 2050 an und investiert in eine moderne Flotte. Bereits bis 2030 will der Luftfahrtkonzern seine Netto-CO2-Emissionen im Vergleich zu 2019 durch Reduktions- und Kompensationsmaßnahmen halbieren.

Airlines haben bereits in der Vergangenheit immer wieder mal einzelne Preisbestandteile ausgewiesen. Bekanntestes Beispiel ist der zwischenzeitlich wieder eingestellte Kerosinzuschlag. Bei der neuen Umweltgebühr bleibt unklar, welchen Anteil der zusätzlichen regulatorischen Kosten die Passagiere tragen sollen.
© aero.de, dpa-AFX | Abb.: Lufthansa | 25.06.2024 12:01

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Beitrag vom 27.06.2024 - 21:29 Uhr
@F11

 https://www.zeit.de/politik/deutschland/2023-04/katrin-goering-eckardt-strompreise-guenstiger-atomausstieg

Und das sagte sie auch in den letzten 2-3 Monaten. "Wir werden Strom zum O Preis haben". Ins gleiche Horn stossen Frau Kemfert,Frau Lang, Herr Quasching.

Ja, wir haben sogar Strom mit Minuspreis, aber nur an der Börse und niemals für den Verbraucher. Der muss ja sogar für abgeschaltete Windkraftanlagen 70 oder 80% der "Normalen Vergütung" zahlen.

Vor 20 Jahren hat diese Ideologie behauptet wird würden wegen der vielen "Insellösungen" weniger Überlandleitungen haben - was haben wir heute? Fehlende Stromrassen für etwa 1 Billion. Und die eine Kugel Eis pro Monat?

Seit 20 Jahren kenne ich Leute mit PV Anlagen und die Aussagen der Grünen. Da stößt Raelität auf Traum. Heute immer noch. Meine Forderung an die Politik (schriftlich und bei öffentlichen Auftritten) war und ist immer noch: Für jedes kWp PV 2 kWh Speicher und 1 kWh bei Windanlagen sonst gibt es keine Förderung.
Nein das geht nicht, dann investiert keiner. Super aber Kosten fallen trotzdem an, für alle.

Dieser Herr Professor Quaschning z.B. hat neulich wieder gejubelt über eine PV Großanlage für 30.000 Wohnungen. Aber die Frage, wo Nachts der Strom herkommt beantwortet er erst gar nicht. Ist schon blöd wenn man mit dem Rechnen Probleme hat.

Stand heute haben wir mit 88,9 GW PV Leistung mehr als die allzeit Bedarfs-Spitze eines Jahres, Wind on/off Shore 70 und 14 Laufwasser und Bio. Speicher für ene halbe Stunde. Erzeugung wird bis 2030 etwa verdreifacht! =>"Alles kostenlos" satiere off.
Beitrag vom 27.06.2024 - 18:34 Uhr
Nein, ich weiss, dass alles teurer werden wird aber die Politik sagt es den Wählern nicht und die sind so dumm das Märchen von der kostenlosen Energie - De Wind und die Sonne schreibt keine Rechnung - zu glauben. Man kann es doch bei den Kommentaren hier direkt herauslesen.

Da gehe ich mit, der Spruch ist grüne Propaganda. Aber "glaubt" das wirklich jemand?
Die Grünen haben meines Wissens nie behauptet, dass Energie durch den Einsatz regenerativer Erzeugung billiger oder gar kostenlos wird. daher bitte ich Sie, die Quelle zu dieser Aussage zu nennen.

Beispiel:
 https://gruene-nw.de/pressemitteilung-die-sonne-schickt-keine-rechnung/

Rechtzeitig zur Stadtratssitzung am 17.3.2021 hat die Stadtratsfraktion der Grünen eine weitere Anfrage zum Thema Klimaschutz gestellt. „Damit wollen wir als Grüne einen wachsenden Druck auf die Verwaltung ausüben, da sie in unseren Augen seit Jahren versäumt hat, die kostenlosen Energiequellen Sonne und Wind intensiver zu nutzen und zu fördern. Denn die Sonne schickt uns keine Rechnung!“, erklärt Günther Scherer, stellvertretendes Mitglied im Umweltausschuss.

Doch, machen sie schon. War auch bei der letzten Wahl auf vielen Plakaten. Ist mMn halt sehr überspitzt und weckt unrealistische Erwartungen, die zwangsläufig enttäuscht werden müssen.

Dieser Beitrag wurde am 27.06.2024 18:37 Uhr bearbeitet.
Beitrag vom 27.06.2024 - 18:31 Uhr
Eric M
Und wenn ich die 30k€ für die Solaranlage auf dem Dach über 20 Jahre abschreibe, plus Wartung/Reparaturen minus Enspeisevergütung kommt da auch ein ganz ordentlicher €/kWh Preis raus.

Das gleiche gilt für Wind, Bio, Wasserkraft, Kohle, Gas und Atom.
Infrastruktur kostet immer. Einmal beim Bau, dann im Betrieb.


Ein Freund, Elektroingenieur hat alles selbst gekauft, Geholt berechnet, Verkabelung etc, nur Aufbau auf Dach machen lassen
15 kWp Paneele
10 kW Wechselrichter
10 kWh Batterie

Das Ganze für -festhalten- 14.000 Euro.
Wow.

Strombedarf im Haus 2.000 kWh p.a.
Die Rechnung sagt:
Nach 20 Jahren schreibt der (nur) 4.000 € teure Akku immer noch minus 3,5% Rendite, der Rest ist mit 15% in 9 Jahren bezahlt.

MMn bildet keine Kalkulationsregel den Nutzen eines Akkus im konkreten Fall auch nur annähernd sauber ab, da hier viel zu viele Parameter reinspielen: Profil des Stromverbrauchs über den Tag im Verhältnis zur Sonneneinstrahlung, wann Überschuss, wann Unterdeckung, ...
Kann man alles über ein gemessenes Leistungsprofil integrieren - wenn es denn aufgebaut ist. Aber ex ante und rein summarisch? Normalerweise kennt man als Kunde eines Stromversorgers diese ganzen Details in ihrer zeitlichen Ausprägung ja nicht und sie sind auch nicht konstant.

Ihre Rechnung geht nur auf weil die teure Stromspeicherung Nachts und im Winter von den Versorgern übernommen wird denn Akkus, auch selbst zusammengeschraubte sind Hobby, und rechnen sich nicht weil die Lebensdauer ja auch nicht endlich ist. Und die Wärmepumpe ist im Sommer nicht gefordert, sondern dann, wenn in 4 Monaten Ihre 30 k€ Anlage 10 bis 12% der Jahresmenge erzeugt.

Ich nehme für mich auch die Gesamt-Kosten in Kauf, nur soll man mich nicht belügen. Über die ENTSORGUNG des Ganzen spricht niemand. Warum wohl?

OK, das hatte ich blöd formuliert:
Ich wollte Ihnen eigentlich zustimmen, denn mit "ordentlicher Preis" meinte ich, dass ich mir darüber im klaren bin, durchaus was dafür zahlen zu müssen.

CO2 frei in der Herstellung nein, im Betrieb weitgehend schon. Eine langfristige schwarze null ist nur bei unrealistsichen Standzeiten und minimalen Instandhaltungs/Reparaturkosten möglich und damit sehr unwahrscheinlich.

Aber: Je nach Entwicklung des Strompreises bezahle ich möglicherweise weniger über 20 Jahre als ein Vollverbraucher eines klassischen Versorgers. Das weiß aber heute keiner.


Dieser Beitrag wurde am 27.06.2024 18:49 Uhr bearbeitet.


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