Technikproblem
Älter als 7 Tage

Starliner kann ISS noch nicht wieder verlassen

Starliner an der ISS
Starliner an der ISS, © NASA

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CAPE CANAVERAL - Vor gut zwei Wochen brachte das krisengeplagte Raumschiff zwei Nasa-Astronauten zur ISS. Eigentlich sollten sie mit dem "Starliner" bereits wieder zurück auf der Erde sein. Doch es gibt Probleme: NASA und Boeing haben die Rückkehr der "Starliner"-Raumkapsel von der ISS zurück zur Erde verschoben.

Dies teilte die US-Raumfahrtbehörde am späten Freitag (Ortszeit) auf X mit. Geplant war der Rückflug zuletzt für den 26. Juni. Einen neuen Termin nannte die NASA nicht, deutete in ihrem Post aber an, dass die Rückkehr des "Starliner" mit den beiden Astronauten Barry Wilmore und Suni Williams nicht vor Juli erfolgen soll. Zunächst seien unter anderem zwei Weltraumspaziergänge geplant.

Der bemannte "Starliner" hatte vor gut zwei Wochen an der ISS angedockt. Auf dem Weg dahin hatte er aber mit zahlreichen technischen Problemen zu kämpfen. So waren etwa Helium-Lecks aufgetreten. Nach Problemen mit den Triebwerken konnte das krisengeplagte Raumschiff außerdem erst im zweiten Anlauf an die ISS andocken.

Daraufhin stiegen die NASA-Astronauten aus und lernten die anderen an Bord der ISS stationierten Astronauten kennen. Eigentlich sollten die beiden nur rund eine Woche im All bleiben.

Der "Starliner" ist ein teilweise wiederverwendbares Raumfahrzeug, das aus einer rund drei Meter hohen Kapsel für die Besatzung und einem Servicemodul besteht und im Unterschied zum "Crew Dragon" von Elon Musks Firma SpaceX nicht auf dem Wasser, sondern auf der Erde landet. Nach jahrelangen Verzögerungen war er vor gut zwei Wochen erstmals zu einem bemannten Testflug aufgebrochen.

Der vom US-Flugzeugbauer Boeing entwickelte und gebaute "Starliner" hatte 2022 erstmals einen erfolgreichen unbemannten Flug zur ISS absolviert. Künftig soll er als Alternative zur "Crew Dragon"-Raumkapsel Astronauten zur ISS bringen.

Kein Zeitdruck

Die Verschiebung biete unter anderem Zeit, "die Daten des Antriebssystems zu prüfen", teilte die NASA in einem Blog-Eintrag weiter mit. Unter Zeitdruck, die ISS zu verlassen, stehe man nicht, auch angesichts ausreichender Vorräte an Bord. Im Falle eines Notfalls auf der ISS sei der "Starliner" einsatzbereit, um die Astronauten auf die Erde zu bringen.
© dpa | Abb.: NASA | 22.06.2024 14:48

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Beitrag vom 24.06.2024 - 09:45 Uhr
Ergo: die Crew mit z.B. einer Crew Dragon abholen und zur Erde schicken und den Schrottliner alleine runter schicken is nicht.

Natürlich kann man die Boeing ohne Crew zur Erde zurück schicken. Einfach von der ISS abkoppeln und warten.
Beitrag vom 23.06.2024 - 00:15 Uhr
Im Falle eines Notfalls auf der ISS sei der "Starliner" einsatzbereit

Die Bedeutung in der englischen Meldung ist leicht anders.
"Einsatzbereit" ist der Starliner im Fall eines Notfalls auf der ISS genauso wie ohne Notfall, nämlich nur eingeschränkt, da beim Aufstieg neben den eigentlichen Helium Lecks ohne klare Ursache 8 von 25 RCS Thrustern ausgefallen sind. 17 reichen auch noch, aber ab 14 wirds eng, je nachdem welche Positionen ausfallen.
Eine Mindest-Anzahl funktionierender RCS Thruster wird für die Stabilisierung der Lagekontrolle während des Abdockens und zum Einleiten des Abstiegs zwingend benötigt.
Wenn daher nach dem Abdocken nochmal 5 Thruster ausfallen, könnte Starliner die aktive Lagekontrolle verlieren.
Im Falle eines Notfalls _darf_ der Starliner trotzdem benutzt werden, da er bei allen Problemen vermutlich sicherer ist als zB eine explodierende, luftleere oder mit Ammoniak verseuchte ISS.

Im Falle eines nicht-Notfalls soll der Starliner aktuell nicht benutzt werden, da das Risiko für die Besatzung durch die bekannten Probleme aktuell nicht ausreichend genau abgeschätzt werden kann.

Und ich meine gelesen zu haben, dass der Starliner nicht Remote leer zur Erde zurückfliegen kann, da jemand persönlich in der Kapsel „am Steuer“ sitzen muss.

Ergo: die Crew mit z.B. einer Crew Dragon abholen und zur Erde schicken und den Schrottliner alleine runter schicken is nicht.
Beitrag vom 22.06.2024 - 15:57 Uhr
Im Falle eines Notfalls auf der ISS sei der "Starliner" einsatzbereit

Die Bedeutung in der englischen Meldung ist leicht anders.
"Einsatzbereit" ist der Starliner im Fall eines Notfalls auf der ISS genauso wie ohne Notfall, nämlich nur eingeschränkt, da beim Aufstieg neben den eigentlichen Helium Lecks ohne klare Ursache 8 von 25 RCS Thrustern ausgefallen sind. 17 reichen auch noch, aber ab 14 wirds eng, je nachdem welche Positionen ausfallen.
Eine Mindest-Anzahl funktionierender RCS Thruster wird für die Stabilisierung der Lagekontrolle während des Abdockens und zum Einleiten des Abstiegs zwingend benötigt.
Wenn daher nach dem Abdocken nochmal 5 Thruster ausfallen, könnte Starliner die aktive Lagekontrolle verlieren.
Im Falle eines Notfalls _darf_ der Starliner trotzdem benutzt werden, da er bei allen Problemen vermutlich sicherer ist als zB eine explodierende, luftleere oder mit Ammoniak verseuchte ISS.

Im Falle eines nicht-Notfalls soll der Starliner aktuell nicht benutzt werden, da das Risiko für die Besatzung durch die bekannten Probleme aktuell nicht ausreichend genau abgeschätzt werden kann.

Dieser Beitrag wurde am 22.06.2024 17:07 Uhr bearbeitet.


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