Paris CDG
Vor 7 Tagen

Air France-KLM pocht auf Investitionen am Drehkreuz

Paris CDG Terminal 2G
Paris CDG Terminal 2G, © Air France

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PARIS - Frankreich hat Erweiterungspläne für den Pariser Flughafen Charles de Gaulle 2021 verworfen. Air France-KLM muss mit der Entscheidung leben. Umso mehr drängt Konzernchef Ben Smith auf Investitionen am Drehkreuz - die betagte Infrastruktur und das verzweigte Layout hemmen Air France massiv.

Als "Flughafen innerhalb eines Flughafens" hatte der Pariser Airportbetreiber ADP das T4-Projekt 2018 angestoßen.

Der bis zu neun Milliarden Euro teure Terminalneubau sollte vorhandene Start-und Landereserven am Air-France-Drehkreuz Charles de Gaulle heben - und die Systemkapazität ab 2028 um 35 bis 40 Millionen Passagiere pro Jahr erweitern. 2021 pfiff Frankreich sein Staatsunternehmen ADP zurück.

Das Projekt passte der Regierung nicht mehr in die Zeit, der Einbruch des Luftverkehrs in der Pandemie erleicherte den Ausstieg.

"Wir müssen eine Verringerung der Treibhausgasemissionen im Luftverkehr erreichen", cancelte die damalige Umweltministerin Barbara Pompili das T4. Jeder Airportausbau stehe in "Konflikt zu Klimazielen", das T4 habe sich "erübrigt".

Frankreich hält 28 Prozent an Air France-KLM und hat den Airlinekonzern in der Krise mit Milliardenbeträgen gestützt. Mit offener Kritik an der Flughafenpolitik hält sich Air France auch drei Jahre nach dem T4-Projektstopp zurück.

Konzernchef Ben Smith will absehbare Kapazitätsprobleme am Drehkreuz mit ADP nun ohne neue Terminalkapazität durch "Optimierungen" der vorhandenen Infrastrukur angehen. Das sagte Smith vor Medienvertretern.

Konkret wies Smith auf zu wenige Gatepositionen für Kont- und Interkontflüge und - im Vergleich zu anderen Drehkreuzen - zu lange Schleppwege zwischen Wartungshallen und Terminals hin. Auch die Gepäcksortieranlagen in Paris CDG sind laut Smith überfällig für ein technisches Update.

Größtes EU-Drehkreuz

Ein Terminalneubau nördlich von 2E hätte die meisten Probleme wohl auf einen Schlag gelöst. Im Start- und Landebahnsystem schlummern ohnehin noch Reserven - was fehlt ist Terminalkapazität. Der Flughafen ist seit 1974 in Betrieb und wurde in 1980er Jahren zum Drehkreuz umgeplant.

Paris Charles de Gaulle war 2023 mit 67,4 Millionen Passagieren vor Amsterdam, Madrid und Frankfurt das größte Luftfahrtdrehkreuz in der EU. Der Abstand zum Vorkrisenwert von 76,2 Millionen Fluggästen dürfte sich 2024 weiter verringern.
© aero.de | Abb.: ADP | 20.06.2024 09:14


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