EU-Kommission und Lufthansa sprechen nur noch über Details

ROM - Intensiver Austausch, Tendenz positiv - die Vorzeichen für eine Zustimmung der EU-Kommission zum Lufthansa-Einstieg bei ITA Airways haben sich nach übereinstimmenden Berichten italienischer Medien in den vergangenen Tagen deutlich verbessert. Es geht offenbar nur noch um Details.

Lufthansa steht vor einem Einstieg bei ITA Airways. Italienische Medien berichten übereinstimmend und unter Berufung auf Regierungs- und EU-Kreise über eine zuletzt erkennbar positive Tendenz in den Verhandlungen zwischen Lufthansa und EU-Kommission.

Der Nachrichtenagentur "Bloomberg" lagen ebenfalls Informationen vor, nach denen sich eine Freigabe des Deals abzeichnet.

In den letzten Tagen fand demnach ein intensiver und konstruktiver Dialog zu den zuletzt noch strittigen Themen statt. Das betrifft insbesondere Zugeständnisse, die Lufthansa bei Nordamerika-Linien aus Rom an den Wettbewerb machen muss.

Der Konzern will sich keine zu engen Ketten an seine Interkontstrategie anlegen lassen, ging in einem aktualisierten Verpflichtungspaket aber wohl auf Bedenken der Brüsseler Kartellbehörde ein. Parallel hatte Italien die EU-Kommission vor Folgen einer Blockade des Deals gewarnt.

In Mailand-Linate und Rom-Fiumicino sind Lufthansa und ITA laut Kreisen bereit, Slots für EU-Strecken an Wettbewerber abzutreten: Easyjet und Volotea sind dem Vernehmen für diese Slots vorgemerkt - und sollen auf Verbindungen an die Lufthansa-Konzerndrehkreuz Frankfurt, München, Zürich, Wien und Brüssel für Konkurrenz sorgen.

Stichtag für eine formelle Entscheidung der EU-Kommission ist der 4. Juli. Lufthansa-Chef Carsten Spohr hatte vergangene Woche aber auf ein früheres Signal aus Brüssel gehofft.

Im ersten Zug will 41 Prozent an ITA Airways übernehmen und dafür 325 Millionen investieren. In zwei weiteren Tranchen soll Lufthansa - bei Erreichung bestimmter Etappenziele - den Anteil um 49 und 10 Prozent aufstocken und ITA mittelfristig so vollständig unter ihre Kontrolle bringen können.